Dahinter können Ursachen wie eine Scheidung, der Verlust des Arbeitsplatzes, die Pensionierung, der Auszug der Kinder oder aber auch der Verlust eines geliebten Menschen stehen.
Wie fühlt sich eine Anpassungsstörungen an?
Die Veränderungen sind für die Betroffenen immer eine hohe psychische Belastung. Sie werden mit einer Situation konfrontiert mit der sie nicht gerechnet, oder diese bis hierher erfolgreich verdrängt haben.
Natürlich kommt beispielsweise eine Pensionierung, oder der Auszug der Kinder nicht ganz unterwartet. Der Mensch per se neigt aber gerne dazu Dinge, von denen er weiß, dass sie mit einer psychischen Belastung in Zusammenhang stehen, zu verdrängen. In der Psychoanalyse sprechen wir hier von sogenannten Abwehrmechanismen. Die Psyche sucht sich einen Weg diesen angstmachenden Umständen (unbewusst) auszuweichen um sich damit nicht zu belasten.
Viel schlimmer sind die Symptome, aber wenn die Veränderung tatsächlich völlig unerwartet kommt. Wie beim Verlust eines geliebten Menschen. Es gab gemeinsame Pläne und Vorhaben. Das ganze Leben war so strukturiert es gemeinsam zu führen und niemand hat jemals ernsthaft darüber nachgedacht was geschieht wenn eine der beiden Seiten plötzlich gefällt. Und die andere Seite alleine zurückbleibt.
Diese unerwartete Einsamkeit und die Trauer plötzlich alleine zu sein verlangen den Betroffenen auf psychischer Ebene enorm viel ab. Oftmals zu viel. Dann verlieren sie sich im eigenen System. Sie denken mehr an früher als an die Zukunft. Verkriechen sich im eigenen zu Hause weil sie Angst haben an anderen Orten mit zu vielen Erinnerungen konfrontiert zu sein und rutschen häufig ganz unbemerkt in eine Depression ab. Sie sind unglücklich in ihrem Leben und sehen keinen Ausweg hier wieder rauszukommen.
Wie fühlt sich eine Anpassungsstörung an?
Die Wesensveränderung ist für die Betroffenen selbst meist nicht sichtbar. Sie erkennen die psychische Krankheit nicht und verwechseln die Trauer über den Verlust auf längere Zeit gesehen mit der eigenen Traurigkeit.
Die Welt wird nicht mehr hell. Jeder Tag ist grau und das eigene „sein“ reduziert sich darauf zu funktionieren. Das Leben ist wie ein Hamsterrad das in einem Käfig an einem schattigen Platz abgestellt wurde und dort seitdem einsam steht. Auch wenn die Türe des Käfigs geöffnet ist fehlt es den Betroffenen sich wieder rauszutrauen und in die Sonne zu gehen.
Sie bleiben unbewusst unbeholfen darin sitzen und glauben, so müsse das jetzt sein.
Ohne den geliebten Partner, den Job, oder die Fürsorge mit der sie ihre Kinder, solange sie zu Hause gewohnt haben, verwöhnt haben sind plötzlich weggefallen. Und damit der größte Teil ihres Lebens der ihnen immer emotionale Sicherheit und die tägliche Struktur gegeben hat.
Was kann ich selbst gegen Anpassungsstörungen tun?
Trauen Sie sich Ihr Hamsterrad zu verlassen und gehen Sie Schritt für Schritt wieder hinaus in die Sonne. In Ihrem Käfig werden Sie auf Dauer immer mehr verkümmern und traurig sein.
Deshalb ist es wichtig, dass Sie all Ihre Kraft zusammennehmen und sich trauen wieder zu leben. Freude zu haben und vor zu gehen in die Sonne, wo Sie neue Energie tanken können. Und andere Menschen treffen.
Und hören Sie bitte auf ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn Ihnen Dinge wieder Spaß machen. Der Verlust eines geliebten Menschen führt häufig dazu sich keine Freude mehr zu erlauben. Aus schlechtem Gewissen den Menschen gegenüber die nicht mehr da sind. Diese hätten das aber ganz bestimmt nicht gewollt! Das Leben hat immer Sonnen- und Schattenseiten. Es ist aber nicht dafür gemacht aus Traurigkeit für immer im Schatten zu verweilen.
Deshalb beginnen Sie wieder in die Zukunft zu schauen, Pläne zu schmieden und neue Strukturen zuzulassen. Alles hat seinen Weg. Ihren eigenen werden Sie aber nur kennenlernen wenn Sie sich trauen diesen auch wieder weiter zu gehen.