Was hat die Psychoanalyse mit Psychosomatik zu tun?

Psychosomatik

Die Psychoanalyse an sich beruht, wie eingangs bereits kurz beschrieben, immer auf unseren unbewussten und unausgesprochenen Konflikten und Ängsten mit denen wir gelernt haben zu leben. In dem wir sie abwehren. Wir gewöhnen uns ein selbstschützendes Verhalten an in der Hoffnung uns so nicht verletzbar zu machen oder uns schlecht zu fühlen. Stattdessen entwickeln wir unterschiedliche Bewältigungsstrategien. Besonders häufig nutzen wir hierbei eine dieser drei Strategien. Welche hängt immer von unserer individuellen Persönlichkeit ab.

Unsere drei unbewussten Bewältigungsstrategien um unser eigenes „Ich“ zu schützen:

Vermeiden

Situationen die uns belasten, oder zu Herzen gehen vermeiden wir, indem wir ihnen ausweichen. Anstatt Konflikte offen anzusprechen und uns unserer eigenen Bedürfnisse bewusst zu werden vermeiden wir diese lieber. Um uns so emotional selbst zu schützen.
Was auf Dauer aber nicht funktionieren kann, da wir so innerlich immer mehr vereinsamen. Weil wir so auch den Kontakt zu uns selbst vermeiden. Und uns von unserem eigenen Ich abkapseln.

Erdulden

Wenn wir als Kind vielleicht gelernt haben Dinge aus unserer Umgebung besser still zu erdulden, anstatt negativ aufzufallen und geschimpft zu bekommen.
Und deshalb gelernt haben uns in unserer Umgebung still und unauffällig zu verhalten und alles schweigend zu akzeptieren. Ohne über unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse nachzudenken und diese auch anzusprechen.

Überkompensation

Anstatt sich von anderen Menschen klein machen zu lassen haben wir schon als Kind gelernt uns zu behaupten und uns lieber immer ein Stück größer zu machen als wir uns tatsächlich fühlen.
Wir stellen uns unbewusst über die Bedürfnisse anderer um so unsere eigenen zu befriedigen.

Auch das ist eine Form der Bewältigung um von anderen gesehen zu werden.
Wenn wir uns in unserer Kindheit stets behaupten mussten um wahrgenommen oder von anderen nicht verletzt zu werden passiert es öfter ein Verhalten zu entwickeln uns immer „größer“ zu machen als wir uns tatsächlich fühlen.
Bei dieser Bewältigungsstrategie stellen wir uns auf emotionaler Ebene über die Bedürfnisse anderer Menschen in der Hoffnung so von niemanden mehr verletzt werden zu können.

Alle drei Strategien sind auf Dauer jedoch ungesund für unsere Psyche. Weil sie nicht unserem eigenen Ich und somit auch nicht unseren eigenen Bedürfnissen entsprechen. Und deshalb mit der Zeit unsere Seele krank machen.

Unsere Seele hat jedoch keine Möglichkeit sich selbständig auszudrücken und holt sich dafür Unterstützung durch den Körper. So entstehen mit der Zeit psychosomatische Beschwerden. Dahinter steht eine Art Kommunikationsschnittstelle zwischen Körper und Seele.
Alles womit die Seele nicht länger umgehen kann, kommuniziert sie über den Körper. Und dieser wiederum sucht sich individuelle Schwachstellen um den seelischen Schmerz „sichtbar“ zu machen.

Schauen wir uns das einmal an einem Beispiel an.
Wenn unsere Seele zu viel emotionalen Ballast nicht mehr verdauen kann und unsere persönliche Schwachstelle beispielsweise der Darm ist kann es zu vermehrten Darmproblemen wie beispielsweise Verstopfung, einen Reizdarm, Krämpfen oder auch Durchfall kommen.
Wenn wir uns schwer tun Dinge loszulassen neigen wir in diesem Zusammenhang möglicherweise zu Verstopfung. Wenn unsere Seele schon zu viel Ballast ansammeln musste und diesen loswerden möchte zu Durchfall. Was dazu führen kann, dass wir jedes Mal wenn wir einen emotionalen Stress haben sofort zur Toilette laufen müssen. Wir können den stressbedingten Ballast nicht länger in uns zurückhalten.

Für psychosomatische Beschwerden gibt es meist keinen organischen Befund. Das Organ selbst ist gesund. Es wird „nur“ zum Verbündeten unserer Seele.
Dennoch müssen körperliche Beschwerden im ersten Schritt immer auf medizinischer Ebene abgeklärt werden. Erst wenn wir sich sicher sein können, dass wir körperlich gesund sind können wir beginnen auf psychologischer Ebene zu erforschen, wo der Ursprung unserer körperlichen Beschwerden liegen kann.

Körper und Seele bilden in unserem Leben immer eine Balance. Wenn es uns körperlich nicht gut geht belastet das immer auch unsere Seele und umgekehrt. Was bedeutet, dass auch körperliche Krankheiten ihren Ursprung im seelischen Leid haben (können).
Wenn wir über viele Jahre hinweg emotionale Belastungen immer unbeachtet wegdrücken, können daraus aber auch körperliche Krankheiten mit einem organischen Befund im Hintergrund resultieren.

Zu viel Kritik kann im Körper beispielsweise zu Arthritis führen. Schuldgefühle sind meist eine Hauptursache für körperliche Schmerzen. Die Schuld manifestiert sich auch auf körperlicher Ebene und führt zu Schmerzen.
Ein langjähriger Verdruss und unausgesprochene innere Konflikte können so sehr am Körper zerren, dass sogar Krankheiten wie Krebs entstehen.

In der Psychosomatik geht es immer um ein Zusammenspiel aus Körper, Geist und Seele. Alles, was die Seele nicht mehr verarbeiten kann, hat Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit. Je größer der seelische Stress ist um so schmerzhafter kann die daraus resultierende Krankheit sein.

Die Auseinandersetzung mit den möglichen psychoanalytischen Hintergründen werden Ihnen beim Lesen in jedem Fall interessante Einblicke in Ihre bis hierher vielleicht noch unbewussten Verhaltensweisen geben.
Viel zu selten setzen wir uns nämlich mit unseren eigenen zum Selbstschutz unbewusst erlernten Abwehrstrategien auseinander.
Warum sollten wir auch über die Dinge nachdenken die uns ja „eigentlich“ nicht belasten? Bis zu dem Zeitpunkt wo unser Körper beginnt uns durch Schmerzen und Krankheiten darauf aufmerksam zu machen war doch immer alles in Ordnung. Und selbst dann ist es bequemer erst einmal zum Arzt zu gehen und zu hoffen mit Medikamenten schnell und unkompliziert alles wieder in Ordnung bringen zu können.

Wenn die Schmerzen von der Seele ausgelöst werden ist das aber leider nicht so einfach. Die Seele lässt sich nämlich nicht durch Medikamente ruhig stellen. Deshalb nützen die Tabletten häufig auch nicht in gewünschter unkomplizierter Form.
Eine Zahnschmerztablette kann immer nur dann wirken, wenn tatsächlich der Zahn schmerzt. Wenn die Wurzel des Übels in der Seele liegt kann der Schmerz langfristig nicht medikamentös ruhig gestellt werden. Dann müssen wir uns erst mit uns selbst, unserem inneren wahren Ich beschäftigen, bevor wir wieder schmerzfrei werden können.
Ein Weg zu uns selbst der ebenfalls weh tun kann. Uns aber zurück zu unserer seelischer Gesundheit führt. Und somit auch wieder zu unserer körperlichen Gesundheit.

Innere Konflikte

In der Psychoanalyse entscheiden wir immer zwischen äußeren und inneren Konflikten. Die äußeren sind uns meist bewusst und können in eigenen Worten beschrieben werden. Wie beispielsweise wenn wir uns in einer Beziehung zwischen zwei Menschen nicht entscheiden können und das zu einem inneren Spannungsgefühl führt weil wir wissen einen der beiden Menschen enttäuschen zu müssen und nicht zu wissen, wie wir selbst mit der Situation am besten umgehen sollen.
Oder wir uns in unserem Job nicht wohl fühlen aus Angst die Kollegen zu enttäuschen aber nicht den Mut haben zu kündigen.
Die äußeren Konflikte stellen immer eine Dysbalance zwischen unserem Ich und dem Außen dar.

Innere Konflikte sind uns im Gegensatz dazu nicht bewusst. Es sind meist frühkindliche Erfahrungen die wir mit uns herumtragen und die später zu unbewusst angestauten Konflikten und Impulsen führen können und der perfekte Nährboden für psychosomatische Krankheitsbilder sind.

Das sogenannte „Unbewusste“ steht in der Psychoanalyse für alles Verdrängte, Vergessene und Frühere. Und widerspiegelt zugleich auch unsere ungenutzte kreative Seite. Eine Seite die wir uns ob negativer früherer Erfahrungen nicht auszuleben zu trauen und uns auch nicht mehr bewusst machen. Weil wir gelernt haben, dass sich etwas nicht „schickt“. Und wir unsere Bedürfnisse in diesem Zusammenhang gelernt haben zu verdrängen. Schuld daran ist unser strenges „Über-Ich“ wie schon Freud es nannte. Dahinter steht unser eigener innerer Richter der uns das Leben mit all‘ seinen verinnerlichten Vorschriften und Regeln schwer macht. Das ist die Stimme in uns die uns suggeriert wie wir zu sein haben und funktionieren müssen. Unsere „du musst“-Stimme. „Du musst Leistung bringen“, „Du musst auf deine Gesundheit achten“, „Du musst lieb sein zu Tante Frieda“ (auch wenn du sie nicht leiden kannst, sie aber nun mal eben eine wohlhabende Erbtante ist).

Dieser innere Richter ist auch dafür verantwortlich, dass wir frühere Erfahrungen „internalisieren“. Was bedeutet auch später als Erwachsene weiterhin unbewusst davon überzeugt zu sein, dass sich all unsere früheren Beziehungserfahrungen ein Leben lang immer wiederholen werden. Das Gefühl der kindlichen Hilflosigkeit und Ängstlichkeit nehmen wir so unbewusst mit bis ins hohe Alter. Ohne es jemals wieder zu hinterfragen oder zu reflektieren. Wir haben gelernt diese Erfahrungen als gegeben zu verinnerlichen.
Dadurch verlernen wir aber auf unsere eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und zu unseren eigenen Bedürfnissen zu stehen. Respektive uns dieser überhaupt bewusst zu werden. So kann es passieren, dass wir uns ein Leben lang anderen gegenüber unterordnen und unser eigenes Ich unentwegt vernachlässigen. Was uns aber insofern selbst nicht auffällt, da wir nie gelernt haben unser wahres eigenes „Ich“ überhaupt kennen zu lernen. Stattdessen laufen wir aus Angst zu scheitern oder wieder wie früher verletzt zu werden lieber ein Leben lang vor uns selbst weg. Und so entstehen unsere unbewussten inneren Konflikte. Wir sind nicht wir selbst. Und das kann uns auf Dauer krank machen. Weil wir so permanent unser wahres selbst, nämlich unsere Seele, vernachlässigen. Bis diese beginnt uns ihre Vernachlässigung und emotionalen Schmerzen über den Körper spürbar zu machen und innere Barrieren und Widerstände aus Kritik, Angst und Schuldgefühlen aufzubauen.

 

Das eigene Ich

Dahinter steht aus psychoanalytischer Sicht unser individuelles Verhalten. Wie wir mit Belastungen umgehen und unsere Persönlichkeit in die jeweilige Umwelt integrieren, unterordnen oder positionieren.
Haben wir genügend Ich-Stärke um uns für unser eigenes selbst Platz zu machen und für unsere Bedürfnisse einzustehen? Oder haben wir eine Ich-Schwäche die uns unbewusst dazu anstiftet, genau das nicht zu tun und uns aus Angst unangenehm aufzufallen oder emotional verletzt zu werden lieber unscheinbar unterzuordnen?

Sigmund Freud hat im Zusammenhang mit unserem eigenen „Ich“ ein Strukturmodell definiert in welchem er zwischen drei verschiedenen Ich-Strukturen unterscheidet.
Das Es, das Ich und das Über-Ich.
Wir alle haben stets alle drei Strukturen in uns vereint und führen je nach Ausprägung darüber auch unsere sogenannten inneren Dialoge.

 

Heilende Gedanken

Wenn wir Schmerzen haben neigen wir gerne dazu nur noch an diese zu denken. Alle Gedanken drehen sich immer wieder um unsere Kopfschmerzen, Knieprobleme oder andere körperliche Symptome.
Sogar an Tagen an denen es uns gut geht, schwingt immer die Angst mit, dass die Schmerzen jederzeit wieder auftreten können und uns unsere Unbeschwertheit nehmen.

Um aus diesem negativen Gedankenkarussell wieder aussteigen zu können helfen uns Reime und Mantras. Dadurch können wir uns auf eine schöne einfache Art von negativen Gedanken loslösen und in neue unbeschwerte Gedankenmuster einsteigen.
Jedes Mal wenn wir merken wieder an unsere körperlichen Beschwerden zu denken können wir mithilfe der Reime aus unseren negativ-schmerzbehafteten kognitiven Trampelpfaden aussteigen und neue gedankliche Verhaltensmuster etablieren.

Wenn wir unsere Gedanken ändern, ändert sich zugleich auch unsere eigene Wahrnehmung. Und mit unserer Wahrnehmung ändert sich unser gesamtes Leben. Wenn wir lernen uns selbst zu lieben und uns unserer Selbstwirksamkeit bewusst zu werden, werden wir die Kraft haben aus unseren alten krankmachenden Mustern auszusteigen.

Sie haben es verdient gesund und glücklich zu sein!
Lassen Sie die Veränderung zu, indem Sie neue positive Gedanken manifestieren und zu Sie sich sagen „Ich bin mir bewusst selbst Dinge aktiv ändern zu können. Ich habe mein Leben selbst in der Hand und kann mit meinen Schmerzen positiv umgehen. Meine Reime helfen mir dabei ein gesundes und glückliches Leben zu führen.“

Stellen Sie sich vor was Sie ohne Ihre Schmerzen alles tun könnten.

Wie würde Ihr Leben ohne Schmerzen aussehen? Und stellen Sie sich bitte auch die Frage, wovor Sie Ihre Schmerzen vielleicht auch schützen? Gibt es möglicherweise belastende Umstände in Ihrem Leben, welchen Sie durch Ihre körperlichen Schmerzen indirekt ausweichen können?
Was würde in diesem Zusammenhang denn passieren wenn Sie diesen körperlichen Schutz nicht mehr hätten? Manchmal beschützen uns unsere Schmerzen nämlich vor äußeren Gegebenheiten vor denen wir (unbewusst) Angst haben. Durch die Schmerzen müssen wir uns diese Angst jedoch weder selbst noch anderen gegenüber eingestehen.

Schmerzen können uns also einerseits vor etwas Unangenehmen beschützen uns andererseits aber auch unsere Lebensenergie nehmen.
Erst wenn wir lernen unsere inneren Widerstände und unbewussten Konflikte aus Angst und Schuldgefühlen zu erkennen und loszulassen sind wir bereit unseren Körper zu heilen und zu sagen

„Ich heile meinen Körper durch die Kraft meiner Gedanken.“

Zu diesem Thema wird Anfang November im Verlag „edition a“ auch ein Buch von mir erscheinen.
Heilende Gedanken | Bücher | edition a (edition-a.at)